Verschwörungstheorien und Wissenschaftsfeindlichkeit
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In der Corona-Pandemie rückt die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik ins Zentrum des Interesses. Wissenschaftliche Expertise  ist  gefragt zur Orientierung und Absicherung  politischen Handelns, auch zur Beantwortung der Fragen, die Bürger:innen in solchen Krisenzeiten bewegen. Zugleich formiert sich eine vielleicht kleine, aber laute Gegenbewegung, die bis in die Mitte der Gesellschaft zu reichen scheint und die die Validität wissenschaftlicher Befunde und die Legitimität einer evidenzbasierten Politik grundsätzlich in Frage stellt. Dies geschieht auf Basis unterschiedlicher Weltanschauungen, die politischen  Extremismus und Verschwörungstheorien mit einschließen, sich aber nicht darauf beschränken.

Die aktuellen Diskussionen, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst werden, aber weit  darüber hinau  reichen, fordern uns zur Auseinandersetzung heraus. Erste Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind in dieser Publikation zusammengefasst.

Es geht darum, wie Verschwörungstheorien wirken, welche Aufgaben der Wissenschaftskommunikation zukommen und wodurch die Akzeptanz von Wissenschaft in der Gesellschaft bestimmt wird.

Eine unabdingbare Voraussetzung für die kompetente Auseinandersetzung mit Krisen ist  die  Fähigkeit, Zahlen und Daten interpretieren sowie Möglichkeiten und Grenzen der  Statistik einschätzen zu können. Dies wird sowohl anhand konkreter Beispiele als auch bezüglich grundlegenderer statistischer Konzepte diskutiert.

Gerade Krisen mit erhöhtem Beratungsbedarf führen zu intensiven Diskussionen um  wissenschaftliche Politikberatung. Aufbauend auf der systematischen Analyse zurückliegender und  bereits bewältigter Krisen sowie von Beispielen guter Praxis wird abgeleitet, wie sich eine wissenschaftliche Politikberatung für derartige Situationen positionieren kann.

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"Wer analytisch denkt, ist weniger anfällig"