Dr. Joachim Lepping
Technologien des digitalen Wandels
Industrie 4.0 bezeichnet den aktuellen Wandlungsprozess in der Wertschöpfung der produzierenden Industrie. Funktional beschreibt Industrie 4.0 zunächst die Fähigkeit, Maschinen, Anlagen und Computer, aber auch Produkte und logistische Systeme in einer Fabrik ad-hoc miteinander zu vernetzen. Mit Hilfe digitaler Technologien tragen alle Komponenten, auch betriebsübergreifend, zum Wertschöpfungssystem bei.
Solche vernetzten Systeme, die via Internet miteinander kommunizieren und kooperieren, werden als Cyber-Physische-Systeme bezeichnet. Sie sind von großer strategischer Bedeutung für das fertigende Gewerbe und grundlegend für die gesamte Wirtschaft. Die echtzeitnahe Verknüpfung von Hardwarekomponenten mit digitalen Technologien der Informations- und Kommunikationstechnik eröffnet neue Chancen und Wege für die gesamte Produktions- und Arbeitswelt.
Der digitale Wandel in der Produktion bringt auch Änderungen der Marktstrukturen mit sich. Durch das Internet der Dinge entwickeln sich neue Geschäftsmodelle und ko-opetitive Wertschöpfungsprozesse. Neue Akteure mit IT-Kompetenzen drängen in die etablierten Märkte und nehmen massiv Einfluss auf strategische Entscheidungen von Unternehmen. Dies wirft nicht nur innovationspolitische, sondern auch juristische Fragen auf: Die Vernetzung, Verarbeitung und Nutzung der erhobenen Daten muss haftungsrechtlich geprüft werden. Der Umgang mit Gewährleistungspflichten ist für die vernetzten Systeme mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller bisher nicht befriedigend gelöst, ebenso wenig wie die funktionale Sicherheit oder der Schutz vor Produktionsausfall durch Cyberangriffe oder -sabotage. Daher beschäftigen wir uns beispielsweise mit der Gewährleistung digitaler Souveränität und der Resilienz von Systemen.
Durch selbststeuernde und automatisierte Produktions- und Logistikprozesse werden auch neue Formen der Interaktion von Beschäftigten und technischen Systemen ermöglicht. Der Wandel der industriellen Arbeit hat hohe Bedeutung für die Organisationsstrukturen und die Beschäftigten selbst. Wir verstehen Industrie 4.0 daher als sozio-technisches System, in dem technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Bedürfnisse und ökonomische Herausforderungen sich wechselseitig beeinflussen.
Wir beraten unsere Kunden konzeptionell und konkret bei der inhaltlichen und methodisch-instrumentalen Ausgestaltung innovations- und technologiepolitischer Maßnahmen. Dabei berücksichtigen wir alle o.g. Dimensionen des sozio-technischen Systems Industrie 4.0, um ordnungspolitisch relevante Ansätze zur Innovationsbeschleunigung oder zum Abbau von Innovationsbarrieren zu identifizieren.
Aus einer holistischen Betrachtung heraus, gewinnen wir Erkenntnisse für unsere politikunterstützenden Dienstleistungen und leiten daraus Transformationspotenziale für Entwicklungen und Lösungsansätze in anderen Systemen ab.
Wir analysieren das Innovationssystem Industrie 4.0 hinsichtlich Stakeholder-Strukturen, Forschungs- und Entwicklungsbedarfe, Marktmechanismen, Gründungsgeschehen und weiterer Erfolgsfaktoren. Dabei setzen wir auf unsere Expertise in technischen, ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Fragen sowie langjährige Erfahrungen bei Evaluationen, Innovations- und Technikanalysen. Wir verfügen über belastbare und vertrauensbasierte persönliche Kontakte zu einschlägigen Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Darüber hinaus organisieren wir Gesprächskreise, Arbeitsgruppen, Workshops, Kongresse und Messeauftritte. Unser Anspruch ist es, für die jeweiligen Inhalte und Intentionen das geeignete Format zu bieten und dabei mit praxisrelevanten Fragekomplexen bis hin zu Messeexponaten für unsere Kunden da zu sein.