Dr. Tatjana Heinen-Kammerer
Kommunikationssysteme, Mensch-Technik-Interaktion, Gesundheit

Die Gestaltung eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems, das allen Menschen die bestmögliche medizinische Versorgung bietet, stellt eine zentrale Herausforderung dar. In der Versorgungsforschung analysieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie gut die Gesundheitsversorgung in der Realität funktioniert und wie sie verbessert werden kann. Sie liefern belastbare Grundlagen für politische Entscheidungen, erkennen Trends, decken Versorgungslücken auf und entwickeln Vorschläge für neue, bedarfsgerechte Strukturen. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens eröffnet unter anderem die Chance einer medienbruchfreien, sicheren und effizienteren Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Wohle einer besseren Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Die steigende Relevanz des Forschungszweigs wird an zwei Beispielen deutlich: Der Mangel an Fachkräften verschärft auch die Lage im Gesundheitswesen. Insbesondere in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen ist dies spürbar und führt sowohl auf Bundes- als auch auf Länder- und kommunaler Ebene zu erhöhtem Handlungsdruck. Die Versorgungsforschung kann hierbei wichtige Erkenntnisse zur Bedarfsplanung, zu Handlungsoptionen für eine effizientere Versorgungslandschaft oder zur Steigerung der Attraktivität der Gesundheitsberufe beisteuern. Auch im Hinblick auf den Klimawandel wird die Versorgungsforschung zunehmend wichtiger. Die WHO benennt den Klimawandel als größte Gesundheitsgefahr für die Menschheit. Klima und Gesundheit stehen in engem Zusammenhang, sei es durch gesundheitliche Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Hitze oder die Ausbreitung neuer Krankheiten. Hier kann die Versorgungsforschung vielseitig ansetzen. So bietet beispielsweise die Verknüpfung von Klimadaten mit Routinedaten die Möglichkeit, Gesundheitsrisiken durch Klimaveränderungen zu erkennen und daraus Maßnahmen für die Versorgungsplanung sowie Präventionsmaßnahmen abzuleiten.
Ein zentrales Element des Forschungsbereichs ist die Perspektive der Patientinnen und Patienten auf bestehende Versorgungsformen, von der hausärztlichen Praxis bis hin zur Telemedizin und dem Einsatz von Medizinprodukten. Fundierte Analysen gehen geschlechtergerecht vor und berücksichtigen auch soziale Ungleichheiten. Denn Gesundheit ist eng mit Faktoren wie Armut, Bildung und Wohnumfeld verbunden.
Wir begleiten Projekte in nahezu allen Bereichen der Gesundheitsversorgung – in der ambulanten und stationären Versorgung, in der Pflege oder im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Unsere Dienstleistungen umfassen Studien, die Konzeption und Durchführung von Fachveranstaltungen, Expertenzirkeln und Seminaren, die strategische Projektbegleitung, Beratung sowie die Erstellung von Stellungnahmen und Hintergrundanalysen.
Dabei berücksichtigen wir aktuelle Entwicklungen wie digitale Anwendungen, geschlechter- und sozialgerechte Versorgungskonzepte, Fragen der Datennutzung sowie gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels. Mit fachlicher Expertise und technischem Know-how beraten wir Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wissenschaft und Praxis – interdisziplinär, lösungsorientiert und mit Blick auf eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung.