Zwölf Thesen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das deutsche Innovationssystem
Am 11. Januar 2020 meldete die Tagesschau, dass dutzende Menschen in der chinesischen Metropole Wuhan an einer rätselhaften Lungenerkrankung litten und nun ein Mensch daran gestorben sei. Seitdem haben sich die Ausbruchsdynamiken weltweit enorm beschleunigt und zu dramatischen Konsequenzen in fast allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft geführt. Auch das deutsche Innovationssystem ist hiervon nicht unberührt geblieben: Forschungsprojekte kamen zum Stillstand, Forschungseinrichtungen schlossen, es wurden und werden aber auch gewaltige Summen an Fördermitteln in neue Schwerpunkte besonders der medizinischen Forschung umgeleitet.
Politische Akteure haben reaktionsschnell und entschieden gehandelt, um aktuelle Notlagen zu lindern, notwendige konjunkturelle Impulse zu geben und auch mittel- und langfristig stabilisierend zu wirken. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung umfasst nicht nur eine starke konjunkturelle Komponente, sondern mit dem Zukunftspaket auch einen klar auf Forschung und Innovationen ausgerichteten Fokus. Gleichwohl agiert die Innovationspolitik zurzeit aber unter hoher Unsicherheit: Zum einen über den aktuellen Status des Innovationssystems und seine Betroffenheit von der Pandemie und zum anderen über die zu erwartenden mittel- und langfristigen Konsequenzen nach einer Krise, die kaum in Gänze zu erfassen ist.