Inspirierende Vorträge aus Politik und Wissenschaft, diskussionsreiche Arbeitsgruppen und spannende Vernetzungsgespräche prägten das zweitägige Projektträgertreffen in Berlin.
Mehr als 350 Fachleute aus dem Projektträger-Netzwerk sprachen über aktuelle Herausforderungen und Lösungen zur Weiterentwicklung der Innovationsförderung. Diesmal organisierte das Netzwerkmitglied VDI Technologiezentrum den Projektträger-Tag (PT-Tag). Die zentrale Fachveranstaltung der Projektförderung findet alle zwei Jahre statt.
Politische und wissenschaftliche Impulse
Zu Beginn des PT-Tages lieferten diverse Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft Impulse:
- Staatssekretärin Judith Pirscher im Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Ministerialdirektor Bernhard Kluttig aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
- Ministerialdirigent Albert Wulff aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Prof. Dr. Raoul Klingner von der Fraunhofer-Gesellschaft
- Prof. Dr. Uwe Cantner von der Expertenkommission Forschung und Innovation
Die Sprecherinnen und Sprecher lobten die vertrauensvolle, verlässliche und kompetente Zusammenarbeit mit den Projektträgern. Das Innovationssystem sei nicht zuletzt dank ihnen gut und erfolgreich. Um auch in Zukunft zielgerichtet zu fördern, sei das operative Wissen und der strategische Blick der Projektträger essenziell. Zudem wurde betont, dass alle PT weiterhin ihren engen Austausch pflegen sollten. In ihrer Begrüßungsrede nannte Staatssekretärin Judith Pirscher außerdem den Bedarf, durch digitale Prozesse Bürokratie abzubauen und Abläufe zu beschleunigen. Ein erster Erfolg sei die elektronische Akte.
Projektträger arbeiten gemeinsam in Arbeitsgruppen an Themen unserer Zeit
In diversen Arbeitsgruppen wurde sich intensiv zur Transformation in der Wirtschaft, Begutachtung von Förderanträgen, Digitalisierung der Projektförderung, E-Akte Bund und zur Kostenprüfung bei Zuwendungen ausgetauscht und vernetzt.
Die Förderprofis der VDI/VDE-IT haben folgende Runden mitgestaltet:
- Rolle der Projektförderung zur Transformation der Wirtschaft: Erfolge und neue Impulse
- Rolle der Projektförderung zur gesellschaftlichen Transformation: Erfolge und Impulse von sozialen Innovationen
- Evaluation: Aktuelle Impulse zu Wirkungsorientierung und Wirkungsmessung
- Digitalisierung des Fördermanagements – Laufende Aktivitäten, neue Impulse, offene Fragen
- Auf dem Weg zum 10. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – Chancen und Herausforderungen für die Projektträger
- KI in der Wissenschaftskommunikation
KI kann dazu beitragen, Wissenschaftskommunikation zu optimieren
Künstliche Intelligenz (KI) ist aus dem heutigen Diskurs nicht mehr wegzudenken und sorgt für rege Diskussionen. Diese wurden auch im Workshop im Rahmen des PT-Tags geführt. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass generative KI, wenn sie bedacht und verantwortungsvoll eingesetzt wird, dabei helfen kann, die Wissenschaftskommunikation zu verbessern, kreativer und wirkungsvoller zu machen. Professionelle Wissenschaftskommunikatorinnen und -kommunikatoren können im Zusammenspiel mit KI-Technologien dazu beitragen, Forschung mehr Gehör bei unterschiedlichen Zielgruppen zu verschaffen. Auf der anderen Seite birgt KI auch Gefahren in der Wissenschaftskommunikation. Diese liegen besonders in einem unwissenden und unreflektierten Umgang der Nutzenden mit der Technologie − und den Konsequenzen daraus. Die Rolle professioneller Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist hierbei entscheidend: Sie können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mithilfe von KI besser dabei unterstützen, komplexe Erkenntnisse verständlich und faktenbasiert zu vermitteln.
Welche Rolle spielen Projektträger bei der wirtschaftlichen Transformation?
Großes Interesse brachten die Teilnehmenden einer weiteren von der VDI/VDE-IT mitgestalteten Diskussionsrunde zum Thema „Rolle der Projektförderung zur Transformation der Wirtschaft“ mit. Dort gaben Kolleginnen und Kollegen Einblicke, wie unterschiedlich Förderinstrumente ausgestaltet sein können. Zum Beispiel wurde das in diesem Jahr angelaufene Förderprogramm „Klimaschutzverträge“ (https://www.klimaschutzvertraege.info/) vorgestellt. Dort arbeitet die VDI/VDE-IT im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eng mit dem Projektträger Jülich, der Anwaltskanzlei CMS und der Unternehmensberatung Deloitte zusammen. Die Klimaschutzverträge sind eine neue Art von Förderinstrument, mit dem die Bundesregierung Industrieunternehmen dabei unterstützt, große, klimafreundliche Produktionsanlagen zu errichten und zu betreiben, die sich andernfalls noch nicht rechnen würden.
Nicht nur in der Diskussion wurde klar: Projektträger beteiligen sich aktiv am Innovations- und Wirtschaftsfortschritt und gestalten so die Zukunft mit. Diese Aussage bekräftigt VDI/VDE-IT-Geschäftsführer Werner Wilke: „Als Projektträger sind wir eine treibende Kraft hinter der wirtschaftlichen Transformation – mit unserem Know-how bringen wir die Innovationen von morgen voran.“
Projektträger tragen zur Zukunftsfähigkeit des Landes bei
Die zwei intensiven Tage verdeutlichten, dass die Zusammenarbeit zwischen den Projektträgern enorm wertvoll sein kann, um den Standort Deutschland gemeinsam zukunftsfähig aufzustellen. Getreu dem Motto des diesjährigen PT-Tags: „Aus Ideen werden Innovationen“.