
Heute treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Österreich und dem Vereinigten Königreich in Paris, um das erste Important Project of Common European Interest (IPCEI) Mikroelektronik erfolgreich abzuschließen. Als Projektträger haben wir dieses zukunftsweisende Projekt in allen Phasen begleitet und maßgeblich unterstützt.
32 Unternehmen aus Europa, davon 18 aus Deutschland, haben seit 2018 im Rahmen des europäischen Förderprogramms IPCEI Mikroelektronik daran gearbeitet, energieeffiziente Mikrochips und innovative Bauelemente zu entwickeln, neue Produktionsanlagen zu errichten und ganze Chipfabriken in Betrieb zu nehmen. Mit diesem damals erstmalig eingesetzten Förderinstrument wurde es möglich, europaweit nicht nur Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu fördern, sondern auch Entwicklungen bis zur ersten industriellen Anwendung.
Pionierarbeit als Projektträger
Als Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben wir diese Maßnahme von Anfang bis Ende aktiv begleitet: Von der fachlichen Beratung über die administrative Abwicklung bis zu organisatorischen und kommunikativen Aufgaben.
Das IPCEI Mikroelektronik war das erste seiner Art - und damit Neuland für alle Beteiligten. Wir haben gemeinsam mit dem BMWK und der Europäischen Kommission Prozesse und Vorgehensweisen entwickelt, Paragraphen durchdrungen und teils intensive Verhandlungen begleitet, um die besten Ansätze und Lösungen für alle Beteiligten zu finden.
Innovationen für Deutschland und Europa
Ende 2024 sind die Projekte europaweit abgeschlossen und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Zu den Highlights in Deutschland zählen beispielsweise
- vier neu entstandene bzw. ausgebaute Chipfabriken von Bosch, Infineon und GlobalFoundries in Dresden und ams OSRAM in Regensburg,
- die weltweit fortschrittlichste Fabrik von Optiken für die Halbleiterindustrie von ZEISS in Oberkochen und
- ein Labor von AP&S in Donaueschingen.
Diese Investitionen markieren einige der ersten Fabrikbauten nach langer Pause in Europa.
Auch technologisch wurden viele Innovationen entwickelt und auf den Weg in die Produktion gebracht. So konnten beispielsweise neue Sensoren für Kfz-Radarsysteme und automatisierte Fahrfunktionen entwickelt werden, zuverlässige und energieeffiziente Leistungselektronik für Solarkraftwerke und Windkraftanlagen, skalierbare Mikrochips für verschiedene Industrie- und Mobilitätsanwendungen oder neue UV-C Lampen zur Desinfektion in Krankenhäusern.
Durch das IPCEI Mikroelektronik wurden allein in Deutschland rund 2.500 neue Arbeitsplätze geschaffen und mehr als 500 Patente angemeldet. Wissenschaftlich begleitet wurden die Vorhaben in über 40 Publikationen und 100 Abschlussarbeiten. In Hunderten von Kooperationen haben die Projekte ihre Spuren hinterlassen und die Ergebnisse sind bereits in neuen Produkten und Produktionsmethoden sichtbar.
Weiter Richtung Zukunft
Die Erfahrungen und Expertise, die wir im ersten IPCEI gesammelt haben, kommen nun auch neuen Projekten zugute. So unterstützen wir als Projektträger auch das aktuelle IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien und begleiten das IPCEI Batteriezellfertigung.
Die Möglichkeiten der IPCEI-Förderungen haben neue Maßstäbe für die Innovationsförderung gesetzt.